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2001
Diploma Thesis
Titel
Effizientes Multimedia-Streaming für Mixed-Reality Applikationen
Abstract
Moderne Virtual Reality-Systeme erlauben dem Anwendungsentwickler, Szenen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Elemente und Komponenten aufzubauen. Nahezu alle Systeme unterstützen statische Szenengraphen zur Beschreibung der räumlichen und logischen Organisation dieser Elemente. Darüber hinaus erlauben viele Systeme die Einbindung einfacher dynamischer Elemente, wie Filme oder Audiosequenzen, in die Szenenbeschreibung. Dieser Arbeit liegt die Anforderung zugrunde, ein bestehendes System zur Erstellung von Prototypen für Virtual Reality-Anwendungen zu erweitern, um das Streaming audiovisueller Informationen zu unterstützen. Zusätzlich können aber auch andere Informationen als Datenstrom übertragen werden. Beispielsweise können Szenenbeschreibungen zur Laufzeit dynamisch in die bestehende virtuelle Umgebung eingefügt werden und damit eine grössere Flexibilität der Szenenbeschreibung erreichen. Für das Einbinden solcher Informationsströme fehlte es jedoch an einem Basisformat, das neben der räumlichen und logischen Organisation auch die zeitliche Abfolge beschreibt und so den Zusammenhang zwischen Multimediadaten und der Szenenbeschreibung einer virtuellen Umgebung herstellt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden bestehende Beschreibungsformate für Multimediapräsentationen anhand der Anforderungen verglichen. Darüber hinaus wurde analysiert, welche Anforderungen in Zukunft zu erwarten sind, um ein möglichst flexibles System zu erhalten. Dafür wurde ein Bogen von der aktuellen multimedialen Konvergenz zum nächsten Entwicklungsschritt im Bereich Graphik und interaktive Systeme gespannt. Die Überlegung ist, dass der Konversion der multimedialen Datenformate eine Konversion im Bereich der Darstellungs- und Kommunikationssysteme zur Folge hat. Diese zweite Konversion wird mit dem Begriff der Mixed Reality gleichgesetzt, welcher per Definition die Bereiche der Virtual Reality, des Teleconferencings, der Telepresence und der Augmented Reality umfasst. Darüber hinaus werden die möglichen Auswirkungen auf Ausdrucksformen und Präsentation von Informationen beleuchtet und an Beispielen verdeutlicht. Das Ergebnis der Untersuchung favorisiert MPEG-4 gegenüber anderen Beschreibungsformaten wie MHEG oder SMIL. Zusätzlich wurden auch die Anforderungen an Übertragungsprotokolle im Hinblick auf multimediale Informationen betrachtet. Auch auf diesem Gebiet zeigte sich eine Überlegenheit des MPEG-4 Systems durch seine Flexibilität und Modularität. Aufgrund des Umfangs des MPEG-4-Systems, blieb die Implementierung eines Prototypen rudimentär. Trotzdem konnte die Machbarkeit der Integration sowie die Schwächen bestehender MPEG-4 Implementierungen gezeigt werden, die deren Einsatz bislang unmöglich machen.
ThesisNote
Darmstadt, TU, Dipl.-Arb., 2001
Verlagsort
Darmstadt