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2007
Conference Paper
Titel
Möglichkeiten zur Reduzierung der Lärmemission an Stanzmaschinen
Abstract
Im Rahmen des Verbundprojektes SiIEnT (Silent and Efficient Technologies) wurden verschiedene Möglichkeiten zur Lärmreduzierung von Stanzmaschinen untersucht. Es werden drei Ansätze vorgestellt, die zeigen, dass eine Verringerung des Lärms möglich ist. Gezeigt wird aber auch, dass die Wirkung einzelner Maßnahmen teilweise begrenzt ist oder dass noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Eine Möglichkeit bietet die Gestaltung der Stanzwerkzeuge. Durch Änderung der Schneidengeometrie durch eine Schrägstellung der Schnittkante zur Blechebene, wird der Eingriff der Schnittkontur verändert. Beim Stanzen mit dem schergeschrägten Werkzeug tritt die tiefer liegende Kante zuerst auf das Blech, der Anschnitt erfolgt somit nicht vollflächig und nicht gleichzeitig über die gesamte Länge der Kontur. Beim Durchbrechen wird durch das verzögerte Austreten der schrägen Schnittkante auch das Abreißen des Werkstoffes und somit der Schnittschlag zeitlich gestreckt. Dies führt zu einer Reduzierung der Lärmemission. Eine andere Möglichkeit liegt in der Modifizierung der Werkstückauflagetische. Diese werden über das Maschinengestell und das Werkstück angeregt. Durch den Einsatz von Tischen deren Oberseite mit Bürstenelementen bestückt sind, so dass eine dichte und relativ feste Auflagefläche entsteht, wird die Übertragung der Anregung und somit die Lärmemission verringert. Außerdem kann - als dritter Ansatz - der Anteil des Maschinenkörpers an der Schallabstrahlung durch Befüllung der innen liegenden Räume mit einem Stoff, der dämpfend auf das Schwingungsverhalten des Gestells wirkt, verringert werden. Fazit ist, dass die Lärmreduzierung nur durch ein Bündel von Maßnahmen erreicht wird und weiterer Forschungsbedarf besteht. Vor allem die Möglichkeiten, den Lärm mittels aktiver Technologien zu bekämpfen, bieten ein Potenzial, das heute noch nicht verfügbar ist. Die Ergebnisse der Simulation und Vorhersage der Schallabstrahlung bereits im Stadium der Entwicklung müssen verstärkt angewendet werden. Eine Optimierung des Verhaltens zu diesem frühen Zeitpunkt der Produktentwicklung reduziert das Risiko, später am Produkt aufwändige und kostensteigernde Maßnahmen durchführen zu müssen.