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2001
Doctoral Thesis
Titel
Wissenstransfer zwischen Produktentwicklungsprozessen
Abstract
Ausgangssituation: Prozesse zur Entwicklung innovativer Produkte verlaufen immer dynamischer und beziehungsreicher. Die Festlegung der wichtigsten und für den weiteren Prozeßablauf wegweisenden Produkteigenschaften hängt maßgeblich vom Wissen und Know-how der Entwickler und Entwicklungsteams ab. Mit Hilfe des Transfers von erfolgsversprechenden Lösungen, neuen Technologien, Fehler-Ursache-Relationen bzw. generell von gebündeltem, verfügbarem Wissem im Entwicklungsnetzwerk, sind Unternehmen in der Lage, Produktentwicklungsprozesse durchgägngig am Kunden auszurichten, Produkte marktsegmentspezifisch zu differenzieren und Entwicklungskosten bzw. -zeiten zu reduzieren. Die synergetische, entwicklungsprozeßübergreifende Nutzung von zugriffsfähigen Wissenspotentialen setzt allerdings voraus, daß diese strukturiert und bewertet vorliegen, zu den produkt- und prozeßspezifischen Rahmenbedingungen in Beziehung stehen und Lernprozesse bei Wissensgeber und -nehmer implizieren. Aufgabenstellung: Aufgabenstellung dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Instrumentariums zum systematischen und methodisch unterstützten Transfer von Wissen zwischen Produktentwicklungsprozessen. Aus Lernprozessen bei Geber und Nehmer resultierende Transferaktivitäten sollen dabei in ein durchgägngiges Vorgehen integriert werden. Zur Identifizierung, Klassifikation und Bewertung von Wissensinhalten sollen Methoden geschaffen werden, die die Anwendung von verfügbarem, validem und relevantem Wissen gewährleisten. Zu den wichtigsten entwickelten Methoden und Instrumenten gehören Wirkmodelle der Produktentwicklung, Klassifikatoren-Schemata von Wissensbasen oder auch ein Attraktivitätsportfolio qualitätsrelevanten Wissens. Ferner sollen Verfahren entwickelt werden, die sicherstellen, daß der Wissensbedarf und die spezifisch bei Geber und Nehmer vorliegenden Anwendungssituationen systemtheoretisch beschrieben werden können (z. B. Kontextfaktoren und -formulierungen). Ergebnis: Das entwickelte Instrumentarium leistet einen nachhaltigen Beitrg zum systematischen Transfer qualitätsrelevanten Wissens zwischen Produktentwicklungsprozessen, was durch die lerntheoretische Betrachtung und die flexibel anwendbaren Instrumente in den einzelnen Phasen des Vorgehensmodells sichergestellt wird. Für dynamische und hochtechnologisierte Entwicklungsprozesse steht somit ein Konzept zur Verfügung, das einen problem- und zielorientierten Transfer gewährleistet, das organisational verabredetes bzw. individuelles (Experten-)Wissen integriert, das die Wiederverwendung bekannten und validen Wissens fördert sowie die Interpretationsfähigkeit der Entwicklungsmitarbeiter zur Adaption von erfolgskritischem Wissen erhöht. Mit der sich kontinuierlich erhöhenden Lernfähigkeit von Mitarbeitern und Teams läßt sich die Weiterentwicklung von Best Practices zu Unternehmensstandard wirkungsvoll vorantreiben und steuern. Die praktische Anwendbarkeit des Instrumentariums wurde beim Wissenstransfer zwischen Programmen bei einem Unternehmen der Automobilzulieferindustrie unter Beweis gestellt. Die erarbeiteten Ergebnisse zeigen auf anschauliche Weise die Anwendung der einzelnen Instrumente in einem spezifischen Umfeld.
ThesisNote
Zugl.: Stuttgart, Univ., Diss., 2001