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2008
Journal Article
Titel
Interview mit Dr. Thomas Marzi
Abstract
Die Entsorgung von biogenen Abfällen, darunter Speiseabfälle, Klärschlamm, Altholz und Bioabfälle aus Haushalten, erfährt gegenwärtig einen grundlegenden Wandel. Früher wurden diese wertvollen Abfälle, die sich zu mehr als 70% aus Wasser zusammensetzen, einfach in der Kehrichtsverbrennungsanlage KVA verbrannt. Eine Verbrennung ist aber nicht sinnvoll, da mit geeigneten Methoden (Vergärung) die Abfälle in Biogas (ca. 60% Methan, je nach Abfallsubstrat) und Frischkompost umgewandelt werden können. Der Stoffkreislauf wird geschlossen, indem der Frischkompost an private Haushaltungen für die Gärten oder an die Landwirtschaft abgegeben werden kann, anstatt in der KVA als CO2 in die Luft zu entzweichen. Eine optimale Energieausnutzung kann erreicht werden, wenn das Biogas als Treibstoff verwendet respektive ins Erdgasnetz eingespeist wird. Dadurch lässt sich das Gas ganzjährig verwerten - und nicht nur als Wärme während der Heizsaison. Mit der Gewinnung von Biogas wird auch ein substanzieller Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen gemäss den Zielen des Kyoto-Protokolls geleistet. Allerdings nur, wenn das Gas ins Netz oder als Treibstoff eingesetzt wird. Hierbei gilt es u. a. auch Wege zur Weiterentwicklung und Optimierung der vorhandenen Anlagentechnik und Infastruktur zu beschreiben. Um seinen Lesern einen Einblick in die Komplexität dieses Themas zu verschaffen, hat sich gwa mit Herrn Dr. Thomas Marzi, Leiter Geschäftsfeld "Energieanlagentechnik" des Fraunhofer-Instituts UMSICHT, Oberhausen/D, über die Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz unterhalten.
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