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2007
Journal Article
Titel
Risikominimierte Beschaffung in Niedriglohnmärkten
Abstract
Durch die fortschreitende Öffnung der osteuropäischen und asiatischen Märkte erschließen sich für produzierende Unternehmen immer mehr Perspektiven, große Einsparungen durch die Beschaffung von Teilen und Komponenten in Niedriglohnmärkten zu erwirtschaften. Die Gründe hierfür sind vor allem die sehr niedrigen Lohnkosten und das stetig steigende technologische und unternehmerische Know-how in diesen Ländern. Der Trend zur weltweiten Beschaffung nimmt daher auch für deutsche Unternehmen mit stetig steigender Tendenz zu. Im deutsprachigen Raum zeigt sich noch ein großer Nachholbedarf. Bezüglich der Beschaffungsaktivitäten im Ausland und den damit erzielten Einsparungen liegen die Unternehmen in diesem Gebiet um 20 % unter dem weltweiten Durchschnitt. Der Grund für die niedrige Bereitschaft vieler deutscher Unternehmen, in Niedriglohnländern zu beschaffen, liegt vor allem am hohen Risiko solcher Aktivitäten. Unternehmen und insbesondere KMU in Deutschland benötigen daher Konzepte und Methoden, mit denen sie das Risiko von Beschaffungsaktivitäten in Niedriglohnmärkten aktiv minimieren können. Beschrieben wird das Projekt RiMiBeN - risikominimierte Beschaffung in Niedriglohnmärkten des Fraunhofer IPT und der FQS-Forschungsgemeinschaft Qualität. Mit Hilfe des RiMiBeN- Konzepts wird das Beschaffungsrisiko durch einen ganzheitlichen Ansatz von Risikomanagement-Methoden, Gesamtkostenbetrachtung und Prozessvariationen abgesichert. Neben der Absicherung unterstützt das Konzept die Unternehmen auch dabei, den Aufwand für das Lieferantenmanagement in Niedriglohnmärkten möglichst gering zu halten. Durch die derart gesteigerte Effizienz der Beschaffung wird es deutschen Unternehmen erleichtert, global zu agieren und gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil gegenüber weltweiten Konkurrenten aufzubauen.