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2021
Journal Article
Titel
Kunststoffe in der Landwirtschaft
Titel Supplements
Emissionsquellen, Regulierung, Reduktionsmaßnahmen
Abstract
Kunststoffeinträge in Böden sind weitgehend irreversibel, so dass in Anbetracht der hohen Persistenz der Kunststoffe der Gehalt in Böden ansteigen wird. Dem Vorsorgeprinzip folgend sollten Kunststoff-Emissionen daher weitgehend minimiert werden. Gleichzeitig ist der Wissensstand zur Quantität der Einträge in Böden lückenhaft. Eine neue Studie von Fraunhofer UMSICHT und Ökopol im Auftrag des NABU schätzt erstmals die Kunststoff-Emissionen durch Landwirtschaft und Gartenbau ab. Jährlich werden dort 13.256 Tonnen Kunststoffe freigesetzt, weitere 5.800 Tonnen Kunststoffe werden von außen als Plastik-Litter auf landwirtschaftliche Flächen verweht. Ein Großteil der Kunststoffeinträge erfolgt durch die Nutzung von Klärschlamm, Komposten und Gärresten. Hier ist die Landwirtschaft Leidtragende externer Verschmutzungen, etwa durch den Eintrag von Mikroplastikabrieb in die Kläranlagen oder Fehlwürfe in der Biotonne. Gleichwohl zeichnet auch die Landwirtschaft selbst für relevante Eintragsmengen verantwortlich, insbesondere durch den Einsatz von polymerhaltigen Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, Bodenverbesserern und Saatgut sowie die Nutzung von Agrarfolien, Silobeschichtungen, Pflanzhilfen und -behältern. Für jede Emissionsquelle ergeben sich eigene Lösungsansätze von Aufklärungsarbeit über verschärfte Grenzwerte und biologisch abbaubare Kunststoffe bis hin zu Verboten. Die Studie soll als Grundlage und Anstoß dienen, um über Ansätze zur Minimierung der Kunststoffeinträge zu diskutieren und geeignete Maßnahmen zu implementieren.
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