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2020
Conference Paper
Titel
Entwicklung eines hybriden Interface zur Reduzierung von Fahrerablenkung bei der Bedienung von PKW-Infotainment-Systemen
Abstract
"Rund 90 Prozent der automobilen Innovationen finden heute bei Elektronik und Software statt" (Gulde 2016). Dabei handelt es sich einerseits um für den Kunden unsichtbare Elemente, wie Softwarelösungen für Assistenzsysteme, andererseits halten auch elektronische Neuerungen im Fahrzeuginnenraum Einzug. So ist seit einigen Jahren ein Trend zum Touchscreen in der Mittelkonsole zu erkennen (Gulde 2016). Im Kontrast dazu stehen die Ergebnisse mehrerer Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Ablenkung des Fahrers durch im Automobil befindliche Elektronik und einer erhöhten Unfallgefahr feststellen (Mück 2006). Darüber hinaus sind besonders Touchscreens während der Fahrt schwer zu bedienen und führen daher zu erhöhter Fahrerablenkung (Dirscherl 2014). Die Möglichkeit, die Fahrerablenkung durch Verwendung eines hybriden Interface (vgl. Whitton und Razzaque 2008) im Vergleich zu virtuellen Interfaces reduzieren zu können und so die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, begründet die Motivation dieser Arbeit. Inwiefern dies mit dem im Rahmen der Bachelorarbeit entwickelten Physical Mock-Up möglich ist, wurde in einer Stichprobenstudie ermittelt, in welcher die Studienteilnehmenden während einer Fahrsimulation Bedienaufgaben ausführen mussten. Dabei wurde die Ablenkung von der Primäraufgabe "Fahren" gemessen (vgl. Mattes 2005 sowie Naumann und Urbas 2006). Der Vergleich mit der reinen Touchbedienung im selben Szenario ergab, dass die realen Elemente des hybriden Interface Ablenkungen bei der Ausführung komplexer Bedienaufgaben reduzieren können.