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2007
Journal Article
Titel
Erkennung von Verklebungsfehlern in der Produktionslinie
Abstract
Bei vielen Produktionsvorgängen in der Holz- und Möbelindustrie werden große Flächen miteinander verklebt, z.B. wenn Folienkaschierungen oder Echtholzfurniere auf Spanplatten aufgebracht oder Fußböden aus HDF-Trägermaterial und Laminat hergestellt werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dass die Verklebung in der Fläche nicht fehlerfrei ist, z.B. wenn Temperaturverteilung, Druck oder Klebstoffauftrag nicht stimmen oder das Material leicht verschmutzt, nicht eben oder nicht homogen ist. Wo Verklebungsfehler nicht sichtbar sind, aber die Produktion möglichst zu 100 % fehlerfrei sein soll, kann oft Thermographie als on-line-Prüftechnik zur Überwachung und Fehlererkennung eingesetzt werden. Thermographische Verfahren sind in der Lage, strukturelle Schwächen und Inhomogenitäten in Verbundmaterialien zu detektieren, bei denen die Wärmeleitung im Untersuchungsmaterial behindert ist. Versuche am Wilhelm-Klauditz-Institut zeigten, dass mit Hilfe der aktiven Online-Thermographie viele Haftungsfehler an flächigen Werkstücken (Plattenmaterial) bei normaler Produktionsgeschwindigkeit erkannt werden können. Durch gezieltes Einbringen von Wärme kann die Fehlererkennung auf bestimmte Problemstellungen optimiert werden. In vielen Fällen können Problemstellen auch dann noch erkannt werden, wenn keine komplette Enthaftung, sondern nur eine verminderte Haftfestigkeit auftritt. Mit der passiven Online-Thermographie konnten bei vielen Messungen in der Industrie direkt hinter Kaschierpressen hinter der Presse - Schichtdickenunterschiede im Klebstoffauftrag - Spalter in der Spanplatte auf der Ober- und Unterseite - Blasen zwischen Papier und Trägermaterial - Papierablösungen - Fehlverklebungen - Fehler sowohl in den Sperrholz-Mittel- und Decklagen berührungslos und zerstörungsfrei erkannt werden. Aktive oder passive Online-Thermographie eignet sich daher bestens für eine 100 %-Kontrolle von Holzwerkstoffplatten.