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2006
Journal Article
Titel
Öko-Design im Überblick
Titel Supplements
Grundlagen, Erfolgsfaktoren und Stand der Gesetzgebung
Abstract
Ökodesign setzt in der Wertschöpfungskette ganz vorne an, bei der Produktentwicklung. Nach einer Faustregel werden rund 80% aller produktbezogenen Umweltauswirkungen durch die Entscheidungen im Entwurfsprozess festgelegt, auch wenn sie erst in der Fertigung, im Gebrauch oder bei der Entsorgung tatsächlich auftreten. Mit den Kosten verhält es sich ganz ähnlich. Diesen Ansatzpunkt hat auch die Europäische Kommission erkannt und mit einer Ökodesign-Rahmenrichtlinie aufgegriffen. Ökodesign heißt, in der Produktentwicklung Rücksicht zu nehmen auf die Umweltauswirkungen, die vom Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus verursacht werden. Das schließt den Ressourcenverbrauch, Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Verunreinigung der Medien Wasser, Boden und Luft mit Auswirkung auf Mensch und Umwelt ein. Auch elektromagnetische Strahlung kann ein Umweltaspekt sein. Die Minimierung der Umweltauswirkungen wird zumeist eine Abwägung zwischen den Auswirkungen in bestimmten Lebenswegphasen bzw. in unterschiedliche Umweltmedien erforderlich machen, das macht Ökodesign im umfassenderen Sinne zu einer sehr komplexen Aufgabe, die sich aber im Einzelfall abkürzen lässt, wenn von vorneherein die wesentlichen Umweltauswirkungen bzw. der eigene Handlungsspielraum abgesteckt wird. Beim Ökodesign steht Öko aber auch für Ökonomie: Umweltfreundliche Produktgestaltung darf natürlich nicht heißen, besonders teure Komponenten in das Produkt hineinzudesignen und Funktionalität und Performance herauszudesignen. Vielmehr steht Ökodesign für einen veränderten Blickwinkel auf das Produkt.