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2001
Doctoral Thesis
Titel
Aufbau eines humanen dreidimensionalen Hautäquivalents als Textsystem
Abstract
Die Testung des Irritationspotentials von Substanzen erfolgte bisher im Tierversuch oder im Human Patch Test. Diese klassischen Testverfahren sollen laut Gesetzgeber durch alternative Testmethoden ersetzt werden. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines dreidimensionalen humanen Hautäquivalents als Alternativmodell, an welchem die irritative Wirkung von Substanzen schnell und zuverlässig nachgewiesen werden kann. Es konnte ein 3D-Hautäquivalent aus humanen Keratinocyten und humanen Fibroblasten, eingebettet in extrazelluläre Matrix, standardisiert aufgebaut werden. Die Kultur des Hautäquivalents erfolgte ab dem Airlift in definiertem Medium. Organotypische Strukturen und morphologische Äquivalenz zu Haut in vivo konnten mikroskopisch, elektronenmikroskopisch und immunhistochemisch nachgewiesen werden. Das Hautäquivalent wurde durch die Einsaat von Melanocyten erweitert. Zur Einsaat von Immunzellen wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt. Es wurde die Irritationswirkung von Substanzen verschiedener Stoffklassen mit Hilfe eines Proliferationstests, dem EZ4U-Test, quantitativ bestimmt und mit bekannten Daten aus gängigen Testverfahren, dem Kaninchenhautirritationstest und dem Human Patch Test verglichen. Dabei zeigte sich z. T. gute Übereinstimmung. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen erwarten, daß das Modell als Ersatz für Tierversuche und zum Präscreening in weiten Bereichen geeignet ist. Darüber hinaus eignet sich das Modell für therapeutische, pharmakologische und ernährungswissenschaftliche Fragestellungen.
ThesisNote
Zugl.: Hohenheim, Univ., Diss., 2001