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2018
Journal Article
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Auf dem Weg zu einem sektorenübergreifenden Qualitätscockpit - Chancen der digitalen Transformation für die notfallmedizinische Versorgungsforschung
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Abstract
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Einleitung: Ein zentrales Merkmal sektorenübergreifender Qualitätssicherung in der modernen Notfallmedizin ist die Rückmeldung (Feedback) über die Einschätzung der Verletzungsschwere sowie zum Gesundheitszustand des Patienten [1] auf Basis von Routinedaten (Audit). Eine sektorenübergreifende Betrachtung von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen über die Rettungsdienst-Notaufnahme-Nahtstelle hinaus erfolgt derzeit nicht. Ziel ist es, mit elektronisch erhobenen Daten der gesamten Notfallversorgungskette aus der medizinischen Routineversorgung, die Versorgungsqualität zu verbessern. Audit und Feedback (A&F) in der Notfallmedizin kann Qualitätsindikatoren wie z. B. peds fever time to antibiotics oder guideline compliance um ca. 36 % steigern [2]. Material und Methode: Durch Verknüpfung der prähospitalen und innerklinischen Daten, werden versorgungsnahe Daten in einem Data-Warehouse gebündelt und in einem ""Qualitätscockpit"" nutzbar gemacht. Es sind verschiedene Auswertungsverfahren der Statistik und des maschinellen Lernens möglich, wie bspw. Regressionsmodelle, Entscheidungsbäume, Assoziationsanalysen oder künstliche neuronale Netze [3]. Ergebnisse: Der elektronische Bettenkapazitätsnachweis, die digitale Einsatzdokumentation im Rettungsdienst und telemedizinische Voranmeldung sowie die elektronische Notaufnahmedokumentation sind zentrale Messinstrumente in der sektorenübergreifenden Notfallmedizin. Dieses Vorgehen erlaubt eine systematische Implementierung von datengetriebenen Kernprozessen durch eine rigorose A&F-Strategie zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Dokumentation sowie zur Verbesserung der Behandlungsqualität an der Nahtstelle Notaufnahme. Schlussfolgerung: Die konsequente Vernetzung relevanter Akteure in der Notfallversorgungskette über digitale innovative Informationssysteme hat das Potential, neue Messinstrumente zu entwickeln und die Versorgungsrealität gezielter abzubilden, um damit letztendlich die Versorgungsqualität zu steigern.
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