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2006
Conference Paper
Titel
Berücksichtigung von Kommunikationseffekten bei der Simulation verteilter Anwendungen / Realzeit-Adapter für OPNET
Abstract
Systeme werden heute nicht mehr vollständig neu entwickelt, sondern nach dem Baukastenprinzip unter Verwendung vorhandener Systemkomponenten bzw. Systeminfrastrukturen bei hohem Integrationsaufwand zusammengestellt. Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen ermöglichen dabei die Vernetzung zu räumlich verteilten Systemen kooperierender Systemkomponenten. Komplexität, Qualitätsanforderungen und Kosten solcher Systeme erfordern schon vor ihrer Realisierung, zur Beherrschung der Komplexität und zur Ausschöpfung des Potentials dieser Systeme im Verbund mit menschlichen Spezialisten, eine Erprobung und nach ihrer Realisierung ein fortwährendes Training der Nutzer. Dies gilt insbesondere für die kritischen Systeme im zivilen und militärischen Bereich, an die besonders hohe Qualitätsanforderungen, z. B. bezüglich Leistung, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit, gestellt werden. Mit realen Systemkomponenten ist der prototypische Aufbau zur Konzeptevaluierung oder der Aufbau solcher Systeme zu Trainingszwecken für repräsentative Szenarien in der Regel aus Zeit-, Sicherheits- und Kostengründen nicht bzw. nur sehr begrenzt möglich. Ein Einsatz der Simulation unter Verwendung spezialisierter Simulatoren, sowie die Integration realer Systemkomponenten, wo immer dies notwendig, möglich bzw. sinnvoll ist, ist unverzichtbar. Dabei sind die Kommunikationseffekte von Anfang an einzubeziehen. Dies kann z. B. durch Einbeziehung des Simulationswerkzeuges OPNET in den Simulationsverbund geschehen. OPNET ist ein kommerzielles und anerkanntes Werkzeug zur detaillierten Modellierung und Simulation von I&K-Infrastrukturen und wird im Bereich der konstruktiven Simulation von zivilen und militärischen Anwendern eingesetzt. Die HLA-Schnittstelle von OPNET ermöglicht prinzipiell auch eine Integration des Werkzeugs in einen Realzeit-Simulationsverbund. Für die Simulation größerer Infrastrukturen unter Realzeitbedingungen ist OPNET aus Geschwindigkeitsgründen aber nicht geeignet. Im Beitrag wird ein Lösungsansatz beschrieben, bei dem OPNET über einen Realzeit-Adapter für eine Simulation innerhalb eines HLA-Realzeit-Simulationsverbunds nutzbar gemacht wird.