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2017
Conference Paper
Titel
Standardisiertes Mobilitätsassessment AMPPRO auf Deutsch
Abstract
Um Einbußen von Lebensqualität und Mobilität nach Beinamputationen zu reduzieren, müssen die Therapie und die Prothesenversorgung kontinuierlich optimiert werden. Hierzu werden aussagekräftige, praktikable Assessments benötigt, die sowohl für die Bedürfnisse der Beinamputierten, wie auch Veränderungen im Therapieverlauf sensitiv sind. In einer Expertendiskussion innerhalb des SPA-Seminars ""Befunderhebung in der Beinprothetik"" 2015 wurde das Potential des englischen Mobilitätserhebungsbogens Amputee Mobility Predictor (AmP) von Robert Gailey, Univ. Miami, positiv eingeschätzt. Der AMP lag bislang nicht auf Deutsch vor und wurde für eine erste Validierung zwei unabhängigen Studentengruppen von je vier bzw. fünf Studenten ins Deutsche übersetzt. Im Anschluss wurden die Ergebnisse der Gruppen in Zusammenarbeit zu einem gemeinsamen Entwurf des Fragenbogens zusammengefügt. Dieser wurde dann von verschiedenen Experten überprüft und zur Durchführung freigegeben. Das Ziel der Validierungsstudie welche mit Hilfe von Studenten der Universität Stuttgart am Fraunhofer IPA durchgeführt wurde, war eine Bestandsaufnahme zur Eignung des AMP-Fragebogens zur Beurteilung des Mobilitätsgrades von beinamputierten Probanden in Bezug auf dessen Reliabilität und Validität. Die Ergebnisse der Validierungsstudie können im Anschluss zur Verbesserung des Fragebogens und zur Entwicklung eines standardisierten, deutschen Fragebogens zur Mobilitätsbeurteilung herangezogen werden. Untersuchung mit zwei Anleitern und 24 Studenten, die sich auf 2 abgegrenzten Flächen aufgeteilt waren. Insgesamt 6 beinamputierte Patienten führten den AMP jeweils 2 mal auf beiden Untersuchungsflächen durch, um von 24 Studenten die Inter- und Intra-Testerreliabilität zu evaluieren. Studenten und Anleiter hatten eine Schulung zur Anwendung des AMP-Bogen. Die Intrarater- und Interraterrelabilität wurde untersucht und zeigt, dass der Fragebogen grundsätzlich reliabel und auch praktikabel ist, aber durch exakte Aussagen des Durchführers statt Funktionsbeschreibungen wie in der jetzigen Formulierung profitieren würde. Generell kann die Korrelation mit der Mobilitätsklasse gezeigt werden. Eine größere Probandenzahl ist dazu jedoch im Re-Test nötig. Eine vom engl. Fragebogen abweichende Präzisierung der Durchführung wird empfohlen was aus dieser Untersuchung genau nachvollziehbar ist. Verbesserungspotentiale des Fragebogens können eindeutig abgeleitet werden.
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