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2013
Conference Paper
Titel
Modellierung, Simulation und Analyse für den Schutz kritischer Infrastrukturen
Abstract
Die europaweit wachsende Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen wie Energieversorgung, Telekommunikation, Transportwesen oder Wasserstraßen birgt Risiken von internationalem Ausmaß. Durch Naturkatastrophen, terroristische Anschläge, menschliches Versagen oder technische Störungen der Informationstechnik und Telekommunikation können große Regionen von lebenswichtigen Infrastrukturen abgeschnitten werden. Die Kenntnis der wechselseitigen Abhängigkeiten von kritischen Infrastrukturen und der Konsequenzen von Ausfällen kann im Krisenfall in erheblichem Maße dazu beitragen, Leben zu retten und Schäden an Infrastrukturen und Wirtschaft zu verringern. Anhand von Beispielen aktueller Forschungsprojekte wird in diesem Artikel gezeigt, wie Forschungs-und Entwicklungsergebnisse zum besseren Verständnis der zusammenhängenden Kritischen Infrastrukturen genutzt werden können und wie diese Ergebnisse in die praktische Anwendung transferiert werden können. Insbesondere wird beschrieben, wie die Methoden der computergestützten Modellierung, Simulation und Analyse (MS&A) von Kritischen Infrastrukturen für Informationsgewinn, Notfallplanung, Ausbildung und Übung eingesetzt werden können, etwa im Bevölkerungsschutz. Entsprechende Fähigkeiten bietet in den USA das Nationale Infrastruktur-Simulations- und Analyse-Zentrum (NISAC) bereits seit zwölf Jahren. Obwohl der Stand der Technik in Europa dank jahrelanger Forschungsförderung gleichwertig ist, fehlen hier entsprechende Kapazitäten und Fähigkeiten, wie sie das NISAC bietet. Seit 2008 gibt es jedoch in Europa vereinzelte Anstrengungen aus der Forschung (DIESIS, ERNCIP, CIPRNet), diese Situation zu verbessern.