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2016
Journal Article
Titel
Per Videokonferenz an den runden Tisch
Abstract
In Science-Fiction-Filmen sprechen manchmal Personen in Form von realistisch anmutenden Videoprojektionen miteinander. Am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut Berlin wurde nun ein Kamerasystem entwickelt, das es ermöglicht, einen Menschen in voller Größe und dreidimensional im Raum erscheinen zu lassen. Das Abbild soll aus allen Richtungen betrachtet werden können, und man soll sogar um es herumgehen können. Das System basiert auf mehr als 20 Stereokameras. Eigens entwickelte Algorithmen extrahieren aus den Kamerabildern die Tiefeninformationen, die zur Berechnung der dreidimensionalen, virtuellen Gestalt der aufgenommenen Person notwendig sind. Diese Algorithmen arbeiten so schnell, dass die Bewegungen der aufgenommenen Person zügig (innerhalb einiger Sekunden) im virtuellen Modell nachvollzogen werden. Das virtuelle Abbild stellt Gesten und Bewegungen detailreich und somit realitätsnah dar. Anwendungsgebiete für das Kamerasystem könnten virtuelle Videokonferenzen oder auch bestimmte Formen des Infotainment sein. So könnten Menschen mit einer VR-Datenbrille (Virtuelle Realität) direkt an der Konferenz teilnehmen oder Mitspieler in einer Filmszene sein. Zurzeit wird an der Optimierung des Kamerasystems und der Software gearbeitet. In welcher Form die Vermarktung erfolgen wird, ob als Dienstleistung oder in Form einer Lizenzvergabe an Produktionsfirmen, steht noch nicht fest.