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2014
Conference Paper
Titel
Adaptive Automation als sozialer Akteur. Anforderungen an die Gestaltung aus psychologischer und systemtheoretischer Sicht
Abstract
Die raschen Fortschritte in der technologischen Entwicklung ermöglichen und erfordern es, dass die technische Komponente eines Mensch-Maschine Systems nicht mehr nur als passives Werkzeug verstanden werden sollte. Moderne tech-nische Systeme verhalten sich zunehmend wie soziale Akteure, die aktiv mit dem Operateur interagieren, um die Systemziele zu erreichen und die Stabilität des Gesamtsystems aufrechtzuerhalten. Konzepte adaptiver Automation bieten bereits vielversprechende Optionen, um dynamisch auf Zustandsveränderungen des Operateurs zu reagieren und damit bekannten Problemen mit der Automation entgegenzuwirken. Dennoch stoßen diese Ansätze außerhalb kontrollierter Laborumgebungen an ihre Grenzen, wenn die Anforderungssituation in der realen Welt so komplex ist, dass ein symptomatisches Reagieren auf Zustands-veränderungen des Operateurs zu kurz greift. Dieser Beitrag setzt daher bei den generellen Anforderungen an, die ein adaptives System erfüllen sollte, wenn es - im Sinne eines sozialen Akteurs - in der Lage sein soll, in aktive Wechselwirkung mit dem Operateur und der Umwelt zu treten. Zum Einen wird aus psychologischer Sicht beleuchtet, welche Anforderungen an die Nutzerzustandsdiagnose gestellt werden müssen, damit das technische System zu sozialer Interaktion befähigt werden kann. Zum Anderen werden Erkenntnisse aus der soziologischen Systemtheorie herangezogen, um weitere Implikationen und Anforderungen für die Gestaltung adaptiver Mensch-Technik-Interaktion abzuleiten.