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2005
Journal Article
Titel
Zahlungsbereitschaft für weiches Wasser - eine empirische Analyse
Abstract
Die Nutzung von Trinkwasser in Versorgungsgebieten mit einem hohen Härtegrad ist für die Verbraucher mit zusätzlichem Aufwand für den Einsatz von Waschmitteln oder Energie sowie für das Reinigen oder den vorzeitigen Ersatz von Geräten, Armaturen oder Leitungen verbunden. Zentrale Enthärtungsanlagen bieten sowohl unter ökologischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten deutliche Vorteile, kommen bisher aber nur vereinzelt zum Einsatz. Eine systematische Untersuchung der Vor- und Nachteile einer zentralen Enthärtung in Eichstetten, einer kleinen Gemeinde in Süddeutschland zeigt, dass dort eine zentrale Enthärtung sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht sinnvoll wäre. Eine Umfrage zur Zahlungsbereitschaft für weicheres Wasser ergibt jedoch lediglich einen Betrag in Höhe von durchschnittlich ca. 3 % der Wasserbezugskosten, wodurch sich die Kosten einer zentralen Enthärtung unter den gegebenen Randbedingungen nicht decken ließen. Mit Hilfe eines ökonometrisch geschätzten Tobit-Modells wird explizit untersucht, welchen Einfluss sozioökonomische und technische Faktoren auf die Höhe der Zahlungsbereitschaft für weicheres Wasser in Eichstetten ausüben. Demnach spielen eher Qualitäts- und Gesundheitsaspekte, das ökologische Bewusstsein sowie der Wohlstand der Befragten eine Rolle. Einsparung von Kosten, die infolge von Rohrschäden entstehen könnten, oder ein geringerer Aufwand beim Reinigen von Geräten oder Armaturen erwiesen sich hingegen nicht als statistisch signifikant.