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2005
Conference Paper
Titel
Wenn Bedienung stört: Überlastung des Arbeitsgedächtnisses durch Bedienaufgaben am Beispiel der interaktiven Bildauswertung
Abstract
An Bildschirmarbeitsplätzen werden häufig kognitiv anspruchsvolle Aufgaben bearbeitet. Die bildgestützte Szenenanalyse ist eine Klasse solcher Aufgaben, die sowohl Perzeption als auch Kognition in hohem Maß fordern. Rechner unterstützen den Menschen bei solchen Aufgaben, verlangen aber zusätzliche Bedienaktivität. Diese steht im Wettbewerb mit der Aufgabe um perzeptive und kognitive Ressourcen des Menschen. Die geringe Länge der "Warteschlange Arbeitsgedächtnis" und deren rascher Speicherverfall führen zu einem Lastabwurf und damit zu Wahrnehmungs- und Kognitionslücken. Der zusätzliche perzeptive und kognitive Aufwand, der notwendig ist, um diese Lücken wieder zu schließen, wird in der Regel als Behinderung empfunden, stört die flüssige Abarbeitung der Nutzaufgabe und führt zu einer Reduktion der Leistung. Zur Optimierung der Mensch-Maschine-Kommunikation einschließlich der Aufgabenteilung Mensch und Maschine werden zwei sich ergänzende Wege vorgeschlagen: zum einen Assistenzfunktionen, die den Bedarf an Systembedienung und die Belastung des Arbeitsgedächtnisses durch die Aufgabenbearbeitung minimieren; zum anderen eine aufgabenadaptierte, multimodale Gestaltung der Schnittstelle und der Bedienabläufe, um die Belastung des Arbeitsgedächtnisses durch Bedienaktivität auf das unvermeidbare Minimum zu begrenzen.
Konferenz