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2005
Conference Paper
Titel
Lärm in der schulischen Umwelt und kognitive Leistungen bei Grundschulkindern Teilprojekt A: Umwelt- und bauakustische Untersuchungen
Abstract
Bisherige Forschungsergebnisse zur Schulakustik deuten auf eine starke Beeinträchtigung des Lernverhaltens infolge mangelhafter raumakustischer Bedingungen und störender Geräusche in den Unterrichtsräumen hin. Zur Ergänzung früherer Untersuchungen wurde im Jahr 2004 mit einem interdisziplinären Forschungsvorhaben begonnen, das sowohl die akustische Situation in den Schulen als auch die chronische Lärmbelastung der Kinder in ihrem Lebensumfeld betrachtet und in Beziehung zu den kognitiven Leistungen setzt. Teil A des vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik, der Universität Eichstätt und der Universität Oldenburg gemeinsam bearbeiteten Projekts konzentriert sich auf umwelt- und bauakustische Untersuchungen. In der gegenwärtigen Phase werden Schulen und Unterrichtsräume mit geeigneter Akustik ausgewählt. Das Ziel ist, Schulklassen mit ausgeprägten Unterschieden in der akustischen Qualität der Klassenräume bei ansonsten gleichen Randbedingungen aufzufinden, um auf diese Weise die Anzahl der Einflussfaktoren zu begrenzen und geeignete Voraussetzungen für die kognitionspsychologischen Untersuchungen (Projektteil B) zu schaffen. Über die Vorgehensweise und die Ergebnisse des Auswahlverfahrens wird berichtet. Eine wichtige Erkenntnis fällt bereits zum jetzigen Zeitpunkt auf: Die Nachhallzeit in den Unterrichtsräumen liegt überwiegend im Bereich von 0,4 bis 0,9 s. Die vielfach angenommenen langen Nachhallzeiten und deren alleinige Verantwortung für akustische Probleme können also nicht bestätigt werden, so dass ein differenzierterer Ansatz für die Ursachenforschung erforderlich ist.