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2005
Conference Paper
Titel
Akustisches Berechnungsmodell für Wärmedämm-Verbundsysteme
Abstract
Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) wirken sich nicht nur auf die thermischen sondern auch auf die akustischen Eigenschaften von Außenwänden aus. Je nach Ausführung der Dämmung kann eine Änderung des bewerteten Schalldämm-Maßes im Bereich von etwa -10 bis +20 dB erfolgen. Auf der Grundlage einer etwa zweihundert Messungen umfassenden Datenbank wurde ein Berechnungsmodell für Zulassung und Normung entwickelt, mit dem sich die Schalldämmung von Wänden mit WDVS aus den Bauteileigenschaften vorherbestimmen lässt. Die wichtigste Ausgangsgröße zur Berechnung der Schalldämmung bildet die Resonanzfrequenz des WDVS, die sich hauptsächlich aus der dynamischen Steifigkeit der Dämmplatten und der Flächenmasse der Putzschicht ergibt. Niedrige Resonanzfrequenzen bewirken eine Verbesserung, hohe eine Verschlechterung der Schalldämmung. Daneben haben auch die Befestigung des WDVS (mit oder ohne Dübel, prozentuale Klebefläche), das Schalldämm-Maß der Trägerwand und der Strömungswiderstand des Dämmstoffs Einfluss auf das Ergebnis. Unter Einbeziehung aller genannten Faktoren wird eine Vorhersagegenauigkeit von etwa 2,0 dB (Standardabweichung zwischen gemessenen und berechneten Werten) erreicht. Der Beitrag erläutert den Aufbau des Berechnungsmodells und den akustischen Einfluss der verschiedenen Konstruktionsparameter. Außerdem wird darauf eingegangen, welche Auswirkungen der Frequenzverlauf der Schalldämmkurve auf die praktische Schallschutzwirkung hat und wie dies in den genormten Einzahlangaben (Rw sowie Rw + Ctr nach DIN EN ISO 717-1) zum Ausdruck kommt.