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2015
Doctoral Thesis
Titel
Vergleichsbewertung und Verbesserung der Logistikperformance von Werkslagern in der Edelstahlindustrie
Abstract
Die Logistikperfomance regional verteilter Werkslager der Edelstahlindustrie ist schwierig zu bewerten. Doch stellt die Bewertung eine Voraussetzung zur Verbesserung dar, was fuer die langfristige Wettbewerbsfaehigkeit eines Unternehmens von besonderer Bedeutung ist. Vor diesem Hintergrund verfolgt diese Arbeit das Ziel, ein Instrumentarium zu entwickeln. das Entscheidungslenker bei der Performancevergleichsbewertung und der Verbesserung der Logistikperformance ihres Werklagers unterstuetzt. Am Beispiel von multinationalen Unternehmen der Edelstahlindustrie werden die Herausforderungen identifiziert, denen sich Entscheidungslenker bei dem Vergleich, der Bewertung und der anschliessenden Verbesserung der Logistikperformance in Werkslagern gegenuebergestellt sehen. Eine der Schwierigkeiten bei der Performancevergleichsbewertung stellen die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Werkslager dar. Beispielsweise sind die durchschnittlichen Lohnkosten eines Werkslagers in Deutschland um ein Drittel hoeher als in den USA, sodass diese Rahmenbedingung bei einem Vergleich der Prozesskosten beruecksichtigt werden muss. Ferner folgen die Werkslager in Deutschland standortindividuellen Logistikstrategien und somit auch eigenen primären Zielsetzungen. Waehrend der Fokus eines Werkslagers auf der Erhoehung des Servicelevels liegen mag, kann in einem anderen die Verringerung der Logistikkosten das zentrale Ziel sein. Eine uneinheitliche Definition von mehreren Einzelkennzahlen, die sich auf nicht standardisierte Prozessbereiche und Leistungsobjekte beziehen, erschwert die Performancevergleichsbewertung zusaetzlich. Es ergibt sich somit die Frage, wie die Gesamtperformance eines Standorts auf Basis relevanter Einzelkennzahlen unter Beruecksichtigung von heterogenen Rahmenbedingungen sowie Logistikstrategien zu bestimmen ist. In der Forschung finden sich zwar mehrere Ansaetze, die sich mit dem Vergleich, der Bewertung sowie der Verbesserung der Logistikperformance beschaeftigen. Allerdings fehlt ein geeignetes Verfahren, welches zufriedenstellende Loesungen fuer die genannten Probleme bietet. Insbesondere bei der Auswahl und Ableitung von Verbesserungsmassnahmen finden Entscheidungslenker wegen des zu hohen Verallgemeinerungsgrades bislang vorliegender Verfahren wenig Unterstuetzung. Daher besteht Bedarf nach einem operationalistischen Instrumentarium, welches auch konkrete Hilfsmittel (z.B. Handlungsempfehlungen) zur Perfomanceverbesserung bereithaelt. Das zu entwickelnde Instrumentarium wird in drei aufeinanderfolgende Bausteine differenziert: die Performancevergleichsbewertung, die Ursachenanalyse von Performancedefiziten und die Auswahl sowie Ableitung von Verbesserungsmassnahmen. Bei der Performancevergleichsbewertung wird auf Basis von definierten Einzelkennzahlen unter Beruecksichtigung der standortindividuellen Logistikstrategie sowie der Rahmenbedingungen die Gesamtperformance des Werkslagers bestimmt. Im zweiten Baustein werden jene Ursachen eines Performancedefizits identifiziert, die hauptsaechlich auf die strategisch relevanten Einzelkennzahlen wirken und somit die Gesamtperformance massgeblich beeinflussen. Abschliessend erfolgt im letzten Baustein eine Verknuepfung zwischen den Ursachen und geeigneten Handlungsempfehlungen, die im Instrumentarium zur Ableitung von Verbesserungsmassnahmen hinterlegt sind. Alle drei Bausteine des entwickelten Instrumentariums werden prototypisch in einen Software-Demonstrator ueberfuehrt, um die unmittelbare Anwendung sowie Erprobung des Instrumentariums in der Praxis sicherzustellen. Begleitend werden mehrere empirische Untersuchungen (z.B. Prozessaufnahmen von Werkslagern,schriftliche sowie leitfadenbasierte Befragungen und Experteninterviews zur Ergebnisvalidierung) durchgefuehrt. Die Ergebnisse fliessen in die Entwicklung des Instrumentariums ein. Somit koennen exemplarisch fuer die Edelstahlindustrie typische Ursachen von Performancedefiziten sowie potenzielle Handlungsempfehlungen in das Instrumentarium integriert werden. Diese Handlungsempfehlungen koennen Entscheidungslenker bei der Performancevergleichsbewertung und -verbesserung unterstuetzen.
ThesisNote
Zugl.: Dortmund, TU, Diss., 2014