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2014
Presentation
Titel
Generativer hybrider Leichtbau. Individualisierte Leichtbauprodukte durch intelligente Technologiekombination
Titel Supplements
Vortrag gehalten auf dem Symposium 60 Jahre Fertigungstechnik Dresden, 20.-21. November 2014, Dresden
Abstract
Generative Fertigungsverfahren bieten durch ihren schichtweisen Aufbau einzigartige Gestaltungmöglichkeiten. Hieraus leitet sich ein enormes Potenzial für den strukturellen Leichtbau ab. Bionische Leichtbaustrukturen, integrierte Funktionalitäten sowie topologieoptimierte Bauteile lassen sich direkt produzieren. Neben dem strukturellen Leichtbau lassen sich durch die Verwendung hochfester Werkstoffe oder von Werkstoffen mit geringer Dichte ebenfalls Leichtbauprodukte herstellen. Als Beispiel für diesen >>werkstofflichen Leichtbau<< seien hier Faserverbundstrukturen genannt, welche geringe Dichte mit höchsten Festigkeiten kombinieren. Durch Bündelung der jeweiligen Vorteile ermöglicht die Kombination generativer Fertigungsverfahren mit Halbzeugen aus Hochleistungswerkstoffen - wie etwa kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen - noch leichtere Produkte. Besonders die Funktionsintegration und die Designfreiheit generativer Verfahren schaffen hier völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten und einen Individualisierungsgrad, der im Leichtbau bisher unbekannt war. In diesem Beitrag werden die Chancen dieses >>generativen hybriden Leichtbaus<< erörtert und exemplarisch anhand einer Produktentwicklung aufgezeigt: Gemeinsam mit einem Automobilhersteller wurde ein ergonomischer Leichtbau-Montagehocker für die Fließbandmontage entwickelt. Der Arbeiter verrichtet in der Rohkarosse, auf dem Hocker sitzend, Montagetätigkeiten und muss diesen taktzeitgebunden anheben, um im jeweils nächsten Fahrzeug zu arbeiten. Durch einen leichteren und zugleich ergonomischeren Hocker konnte der Arbeitsplatz weiter verbessert und die Monteure entlastet werden. Der Fokus des Vortrages liegt auf den erweiterten Leichtbaumöglichkeiten, welche sich durch generative Fertigungsverfahren ergeben. Gerade hinsichtlich kundenspezifischer Produktentwicklungen ist ein bisher nicht gekannter Individualisierungsgrad möglich. Schritt für Schritt wird dies an der gemeinschaftlichen Entwicklung eines ergonomischen Montagehockers im industriellen Produktionsumfeld dargelegt.