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2013
Conference Paper
Titel
Intelligenter Strommarkt 2020 - Flexibilisierung von Last- und Stromerzeugung
Abstract
Dieser Beitrag soll mögliche Potenziale aufzeigen, wie im Zuge der ""Energiewende"" Kläranlagen Dienstleistungen für das System der elektrischen Energieversorgung bereitstellen können. Er basiert auf Arbeiten und Erfahrungen aus dem Projekt ""eTelligence"", bei dem ein regionaler Strommarkt entwickelt und getestet wurde, der Handelsgeschäfte zwischen regionalen Erzeugern und Verbrauchern standardisierte und somit wesentlich vereinfachte. Einer der Marktteilnehmer war eine Kläranlage der Größenklasse 5 in Cuxhaven. Die durch die dort eingesetzte Verfahrenstechnik gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf andere Verfahren und Anwendungsfälle übertragen. Schwerpunkte für den vorliegenden Beitrag sind dabei die Teilnahme an Energiemärkten sowie die Bereitstellung von Systemdienstleistungen, welche speziell auch parallel zum Eigenverbrauch erzeugten Stromes erfolgen kann. Hierfür erlauben innovative Prognose- und Betriebsführungsalgorithmen eine technisch-ökonomische Optimierung. Übergeordneter Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Tatsache, dass mit der zunehmenden Verdrängung konventioneller Erzeuger durch erneuerbare Energien zusätzliche Erzeugungsflexibilität am Strommarkt benötigt werden, gleichzeitig jedoch auch die neuen Erzeugungstechnologien einen Teil der Systemdienstleistungen (wie Spannungshaltung oder Blindleistungsbereitstellung) übernehmen müssen, die in der Vergangenheit durch konventionelle Erzeuger bereitgestellt wurden. Die aktuell am Strommarkt zu beobachtenden Veränderungen typischer Preisprofile, welche immer stärker das momentane Angebot an Strom aus Wind- und Photovoltaikerzeugung widerspiegeln, sind ein deutliches Zeugnis für den steigenden Bedarf an flexiblen Erzeugern, Speichern und Verbrauchern. Hier eröffnen sich in Zukunft gerade auch für Kläranlagen mit ihren lokalen Speicher- und Erzeugungskapazitäten zusätzliche Geschäftsoptionen.