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2013
Conference Paper
Titel
Photokatalytische Bautenfarben
Titel Supplements
Der Selbstreinigungseffekt von fotokatalytisch aktiven Fassadenfarben
Abstract
Fassadenfarben schützen Gebäude gegen Feuchteeinwirkung und geben durch eine große Vielfalt an Farbeffekten individuelle dekorative Gestaltungsmöglichkeiten. Die heutigen Fassadenfarben basieren hauptsächlich auf wasserverdünnbaren Dispersionsfarben, die aus rein organischen Polymerdispersionen aufgebaut sind oder auch auf Silikonharz- bzw. Dispersionssilikatfarben, welche Anteile von organischen Dispersionen enthalten. Mit der Zeit verschmutzen diese Beschichtungen jedoch durch Immissionen aus Industrie, Verkehr, Kraftwerken, aber auch aus natürlichen Quellen, wie biologischem Bewuchs durch Pilze und Algen. Das Fraunhofer IPA beschäftigte sich deshalb mit Beschichtungen, die sich den Effekt der fotokatalytischen Selbstreinigung zunutze machen. Hierzu wurden die Beschichtungen mit fotokatalytisch aktivem Titandioxid ausgestattet, das unter den üblichen klimatischen Einflüssen (UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Sauerstoff) organische Verunreinigungen abbauen soll, sowie durch Hydrophilierung der Oberfläche die Abwaschung des Schmutzes bei Beregnung fördert. Durch die Fotokatalyse können allerdings auch die organischen Bindemittel der Beschichtung abgebaut werden, was zu einer Schädigung des Verbundes zwischen Pigmenten mit der Bindemittelmatrix führt. Diese sog."Kreidung" führt langfristig zum Substanzverlust der Beschichtung. Hier setzte ein von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördertes Projekt des Fraunhofer IPA an. Zur Formulierung der modellartigen Fassadenfarben wurden organische Polymerdispersionen und abbaubeständigere anorganische Bindemittel (Silikonharze und Silikate) in verschiedenen Anteilen eingesetzt, um ein optimales Verhältnis zwischen Selbstreinigungseigenschaften und ausreichender Abbaubeständigkeit zu finden. Die Verschmutzungsneigung der mit fotokatalytisch aktiven Titandioxidpigmenten ausgestatteten Beschichtungen im Vergleich zu konventionellen Fassadenfarben wurde im Rahmen einer zweijährigen Freibewitterung untersucht.