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2004
Book Article
Titel
Aktive Thermographie an Tragflächen von Segelflugzeugen
Abstract
Tragflächen und andere sicherheitsrelevante Bauteile von Flugzeugen unterliegen jährlich wiederkehrenden Überprüfungen, um Unfälle und damit Personen- und Sachschäden zu vermeiden. Bei Klein- und Segelflugzeugen übernimmt diese Aufgabe ein kleiner Expertenkreis, der durch Erfahrung Fehler findet und dafür sorgt, dass sie fachmännisch beseitigt werden. Zur Erkennung struktureller Fehler stehen eingeschränkte Untersuchungsmethoden zur Verfügung. So zählt neben der Sicht- und Funktionalitätskontrolle die Perkussions- oder Klopfmethode, bei der Zentimeter um Zentimeter der bis zu 30 m langen Flügel abgeklopft und abgehorcht wird, zu den gebräuchlichsten Verfahren. Klingt eine Stelle dabei verdächtig, wird in der Regel versucht, mit gering invasiven Mitteln wie z. B. der Endoskopie in das Innere zu schauen und mögliche Fehler zu detektieren. Ist dies nicht realisierbar, werden die Teile teilweise oder vollständig zerstörend geöffnet, um die fragliche Stelle zu inspizieren und gegebenenfalls zu reparieren. Dieses Vorgehen ist zeit- und damit kostenaufwändig sowie fehlerbehaftet. Die aktive Infrarot-Thermographie bietet die Möglichkeit, Tragflächen von Segelflugzeugen automatisch, zerstörungsfrei und schnell zu inspizieren und dabei mögliche Fehlstellen aufzuzeigen, auf die sich dann die manuelle Untersuchung konzentrieren kann. Großflächige Klopftests lassen sich auf ein Minimum reduzieren. Gerade angesichts der heute eingesetzten, vielfältigen Verbundmaterialien und der immer größer werdenden Tragflächen können auf diese Weise nicht nur erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden. Vielmehr wird auch die Zuverlässigkeit der Fehlererkennung verbessert, da die Auffindung der möglichen Fehlstellen automatisiert wird. Die manuelle Untersuchung kann dann an diesen Stellen umso intensiver durchgeführt werden.