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2012
Conference Paper
Titel
Ressourcenschonendes Pulver-Precoating-Verfahren eröffnet neue Märkte für vorbeschichtetes Blech
Abstract
Blechmaterialien, die bereits ab Werk mit einer umformbaren Pulverbeschichtung versehen sind, gelten als Zukunftsmarkt mit hohem Wachstumspotenzial. Bei diesen Produkten sind die materialspezifischen Stärken der lösemittelfreien und qualitativ hochwertigen Pulverbeschichtung mit den Vorteilen der Beschichtung vor dem Umformen (Precoating) gegenüber der klassischen Stückgut-Beschichtung (Postcoating) vereint. Zu diesen Vorteilen zählen insbesondere der geringere Lackmaterial-, Chemikalien und Energieverbrauch sowie der geringere Platzbedarf für die Anlagentechnik. Um die bisherigen Schwachstellen bei Pulverlack-Precoatingprozessen bezüglich Ressourcenverbrauch, Prozessgeschwindigkeit, Beschichtungsqualität und Umformtechnik zu überwinden, wurde in einem AiF-Fördervorhaben (Förder-Nr. 271 ZBG) ein Verfahrenskonzept entwickelt, das hocheffiziente Beschichtungsprozesse sowie bisher nicht mögliche komplexe dreidimensionale Umformprozesse erlaubt. Das Vorhaben wurde gemeinsam vom Fraunhofer IPA, dem Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb an der Universität Stuttgart (IFF) , dem Leibniz-lnstitut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) und dem Fraunhofer IWU durchgeführt. Unterstützt wurde es von 15 lndustrieunternehmen, die das gesamte betroffene Branchenspektrum repräsentieren. Im Fokus stehen neue Anwendungen u.a. im Automobil- und Maschinenbaubereich. Mit dem neuen Verfahren hergestellte Sitz- sowie in der Bau-, Möbel- und Verpackungsbranche. Die schnelle Pulverbeschichtung des Blechmaterials erfolgt mittels einer materialsparenden pistolenlosen Applikationstechnik, die weniger als ein Drittel des Platzbedarfs, der Absaugleistung und des Druckluftverbrauchs einer konventionellen Pulverbeschichtungsanlage aufweist. Zur Erzielung der hinsichtlich kompakter Anlagendimensionen erforderlichen kurzen Einbrennzeiten bis herunter in den Bereich weniger Sekunden wurden flexible ressourcenschonende Infrarotstrahler-Konzepte entwickelt. Voraussetzung für die Realisierung dieser schnellen Prozesse war die Entwicklung neuer Pulverlackrezepturen am IPF. Diese ermöglichen in Verbindung mit den am Fraunhofer IWU entwickelten oberflächenschonenden Umformtechniken auch bei kritischen Farbtönen und Glanzgradwerten komplexe Umformprozesse unter Beibehaltung einer ausreichend hohen Beschichtungsqualität.
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