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2011
Conference Paper
Titel
The Brazil medical devices industry: Market overview, challenges and opportunities
Abstract
Der Markt für Prothesen, Implantate und orthopädische Produkte in Brasilien wächst sehr dynamisch. Wachsende Zahlen von Verkehrsunfällen führen zu einem steigenden Bedarf an Prothesen, Übergewicht und damit verbunden eine Zunahme von Gelenkerkrankungen führen zu einem steigenden Bedarf an Implantaten. Dieser Markt teilt sich in ein niedrigpreisiges Segment, welches vom staatlichen Gesundheitssystem finanziert wird und ein hochpreisiges Segment, welchen von wohlhabenden Personen privat finanziert wird. In den nächsten Jahren ist ein weiteres Wachsen des Marktes zu erwarten. Die brasilianische Industrie in diesem Bereich ist noch klein aber sehr dynamisch und forschungsfreudig. Die Unternehmen möchten innovative Produkte entwickeln und auf den Markt bringen. Dazu brauchen sie allerdings die Unterstützung ausländischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Aus historischen Gründen ist die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland sehr gut, so dass für dieses Thema eine Zusammenarbeit mit Deutschland angestrebt wird. Dies würde der deutschen Industrie im Bereich Prothesen/Orthesen/Implantate den Marktzugang deutlich erleichtern. Gegenwärtig besitzt die deutsche Industrie einen Medizintechnikmarktanteil in Brasilien von 15,6% oder ca. 2.1 Milliarden US$. Außerdem wird Brasilien voraussichtlich in den nächsten Jahren beträchtliche Mittel in Forschungsprogramme stecken, um die Produktentwicklung der Unternehmen zu fördern. Eine Beteiligung an diesen Programmen ist für deutsche Firmen und Forschungseinrichtungen sehr interessant. Folgende Informationen wurden mit CERTi, Florianopolis basierend auf Gesprächen mit ABDI- und ABIMO-Vertretern, Implantatherstellern, dem Institut für Orthopädie und Traumatologie der Uni Sao Paulo und der Uniklinik Florianopolis / SC erhoben. Die öffentlichen Gesundheitsausgaben in Brasilien wurden 2009 mit ungefähr 140 Milliarden US$ angegeben. Die privaten Gesundheitsausgaben in Brasilien wurden 2009 mit ungefähr 125 Milliarden US$ angegeben. Der Bedarf an Orthopädieprodukten umfasste 2009 Mittel im Wert von ungefähr 1.2 Milliarden R$. Angeführt von 31.3% Ausgaben für Gelenkersatz (Schwerpunkt Hüfte und Knie) und 20% Wirbelsäulenimplantate. Jährliche Wachstumsraten für Wirbelsäulenimplantate wurden 2009 mit 13%, Traumaimplantate mit 8% und Gelenkersatz Hüfte, Knie mit 6% angegeben. Der Anteil brasilianischer Implantate im dortigen Markt beträgt bis zu 50% bei Hüft- und Knieendoprothesen. Es liegen deutliche Preisanstiege durch die brasilianische Inflation vor für Wirbelsäulenimplantate, Traumaimplantate und Hüft- und Kniegelenkersatz. Die größten Marktanteile bei orthopädischen Produkten liegen bei nicht-brasilianischen Herstellern. Seit 2001 hat der Export brasilianischer Produkte zugenommen, seit 2008 ist der Import für orthopädische Produkte erstmalig rückgängig. Brasilianische Hersteller exportieren v.a. nach Belgien, USA, Venezuela, Argentinien, Kolumbien und Mexiko (Source: IEMI / ABIMO ). Für 2015 wird der größte Marktbedarf neben Gelenkersatz (28,8%) und Wirbelsäulenimplantaten (25,4%) in Produkten der sogenannten Orthobiologie gesehen mit 18%. Lt. einer Studie von IBGE, BNDES sprechen mehrere Indikatoren für einen wachsenden Bedarf an orthopädischen Implantaten in Brasilien: 1. Steigerung des brasilianischen Bruttosozialproduktes, geringe Arbeitslosigkeit und zunehmende Kontrolle über die Inflation stellen höhere Forderungen an Lebensstandard und höhere Verfügbarkeit technologisch besserer medizinischer Angebote. 2. Das brasilianische Bevölkerungswachstum von 193 mio Einwohnern in 2010 wird erwartet auf 219 mio Einwohner anzuwachsen in 2039. 3. Die aktuelle Lebenserwartung liegt derzeit bei 73,4 Jahre beide Geschlechter gemeinsam betrachtend und wird für 2050 auf 81.2 Jahre geschätzt. 4. Der Anteil der 65 Jahre Alten und Älteren wurde 2008 mit 6.53% angenommen und für 2050 auf 22.71% geschätzt. 5. Firmenumsätze im brasilianischen Orthopädiemarkt haben sich (nicht inflationsbereinigt) seit 1999 verdreifacht.
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