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2011
Journal Article
Titel
Wer kontrolliert wen?
Titel Supplements
"Closed-Loop"-Systeme im OP
Alternative
Closed-loop systems for the operation room (OR)
Abstract
Präzisere, schonendere Eingriffe, personalisierte Implantate, schnelle und sichere Diagnose durch Computerassistenz - diese Prozesse in der Diagnostik und Intervention werden immer komplexer und es wächst der Bedarf nach einer zeitlichen und funktionalen Kopplung von Diagnose und Intervention. Mit dieser Kopplung werden zwei Prozesse zusammengelegt, wodurch nicht nur der Patient entlastet, sondern potentiell auch Zeit und Geld gespart wird. Möglicherweise wird die verbesserte Behandlungsqualität durch Vermeiden von Unterbrechungen der Diagnostik- und Therapieprozesse eine wesentlich größere Rolle spielen. Die möglichen Anwendungen reichen dabei von der Kopplung einer Inline-Diagnostik und Tumortherapie bis hin zu personalisierten Implantaten. Unter den vielen Voraussetzungen für eine solche Kopplung bildet der geschlossene Regelkreis ein wesentliches Element, der eine dynamische und präzise Therapie oder interventionelle Maßnahme auf Basis des Gewebe- oder in Zukunft sogar des Zellzustands ermöglicht. Für solche Regelkreise wird als gebräuchliches Schlagwort der Medizin der Begriff "Closed Loop" verwendet. Darunter werden heute nicht nur gemäß der ursprünglichen Bedeutung Regekreise eines technischen Systems verstanden, sondern auch organisatorische Regelkreise von aufeinander folgenden Sitzungen für die Diagnose und therapeutischen Maßnahmen. Die ursprüngliche Herkunft des Begriffs "Closed-Loop" assoziiert häufig eine Automatisierung der Prozesse und damit eine Übernahme der Kontrolle der Diagnostik und Intervention durch technische Systeme. Dieser Beitrag befasst sich mit den aktuellen Konzepten, den Anwendungsmöglichkeiten und den technischen Grenzen solcher Konzepte.