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2002
Conference Paper
Titel
Online Ultraschall-Prüfung am rollenden Hochgeschwindigkeitszug
Abstract
In Anbetracht der hohen dynamischen Belastungen an den Rädern der Hochgeschwindigkeitszüge werden die Radsätze turnusmäßig im eingebauten Zustand bei Stillstand des Zuges oder in ausgebautem Zustand, zumeist nach der Reprofilierung, überprüft. Die mit beträchtlichen Entwicklungsanstrengungen in die Praxis eingeführten Prüfsysteme zeichnen sich durch hohes Leistungsvermögen, aber auch hohen prüftechnischen Aufwand, verkörpert durch eine große Zahl von Sensoren, aus. Diese Prüfungen bedeuten jedoch, daß der Zug dem Verkehr für einen längeren Zeitraum fehlt. Will man die prüfbedingten Zugstandzeiten deutlich reduzieren, indem z.B. der Zug eine Prüfstrecke langsam überrollt und nach einer halben Stunde alle Räder komplett geprüft sind, so erfordert dies einen höchst innovativen Ansatz. Dabei besteht die Option, diese Prüfung mittels an- und abklappbarer Prüfschlitten, die eine Umfangslänge an jedem Rad nacheinander mit dem Zug mitfahren, oder mittels einer komplexen Sensorikstrecke in der Schiene, die überrollt wird, zu verwirklichen. Eine Kombination der beiden Methoden stellt eine Möglichkeit dar, in der das größte Lösungspotenzial zu liegen scheint. Unter diesen Aspekten müssen zur Realisierung die Potenziale, die sich der Ultraschall- und Wirbelstromprüfung aus Sicht der Physik, der Elektronik, der Datenverarbeitung und der Robotik bieten, voll ausgeschöpft werden, um eine zuverlässig arbeitende und aussagefähige Prüfanlage zu schaffen, die einen vertretbaren Aufwand relativ zum Gewinn an Zugverfügbarkeit bedeutet. Dazu bedarf es kompakter Prüfkopfsysteme durch Integration mehrerer Prüffunktionen in einem Prüfkopf und deren Beitrag zu einem vereinfachten Prüfablauf. Dies ist von vornherein eine Herausforderung, die mittels der Möglichkeiten der Gruppenstrahlertechnik für die Schlittenlösung oder einer optimal strukturierten Vielkopfanordnung für die schienenintegrierte Lösung beherrschbar erscheint. In allen Fällen ist eine optimierte Kompaktierung der Sensorik gefragt. Der Beitrag stellt neben den erwähnten Randbedingungen die prüf- und systemtechnischen Überlegungen für ein solches innovatives System dar, das in einem vom BMBF geförderten Vorhaben entwickelt werden soll.
Language
German