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2011
Conference Paper
Titel
Ressourceneffiziente Formgebungsverfahren für Titan und hochwarmfeste Legierungen
Abstract
Die Volkswirtschaft ist bei der Verarbeitung des Nichteisenmetalls Titan sowie der hoch-warmfesten Legierungen auf Nickel- und Kobaltbasis stark importabhängig. Neben diesem geographisch bedingten Faktor ist in den letzten Jahren für diese Rohstoffe eine hohe Preisempfindlichkeit zu verzeichnen. Anwendung finden diese Werkstoffe in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, der Medizintechnik als biokompatibler Werkstoff, der chemischen Industrie und Offshore-Technik, im Schiffbau und als allgemeine Konstruktionswerkstoffe. Halbzeuge aus diesen Materialien sind nur in ausgewählten Abmessungen verfügbar, so dass bei der Herstellung von Formteilen teilweise erheblicher Abfall entstehen kann. Dies ist einerseits bedingt durch die schlechte Verarbeitbarkeit der Rohstoffe zu Halbzeugen, andererseits fehlen für bestimmte Anwendungsfälle die Stückzahlen, um dafür kostengünstig ein entsprechendes Halbzeug herzustellen. Diese Materialien intelligenter und effizienter zu nutzen, bedeutet erhebliche Kosten- und Ressourceneinsparungen. Die Zielstellung des Projektes liegt in der angewandten Forschung zur Weiter- bzw. Neuentwicklung von Verfahrenstechniken des Längs- und Querwalzen (Querkeilwalzen, Bohrungsdrücken, Axialvorschubquerwalzen, Axialgesenkwalzen) sowie in ihrer Anwendung zur Herstellung dem Fertigteil weitestgehend angenäherter Zwischenformen aus Titan, hochwarmfesten Legierungen auf Nickel- und Kobaltbasis. Diese partiell wirkenden Umformverfahren bieten gegenüber den klassischen Massiv-umformverfahren die Vorteile der Reduzierung bzw. Wegfall des Einsatzes von Schmier- und Trennmitteln, der im allgemeinen niedrigen Maschinen- und Werkzeugkosten durch die Verlagerung von formgebundenen Werkzeugdaten in die Bewegungsabläufe der Maschine, der Möglichkeit der Anwendung der Verfahren auch bei kleineren Losgrößen und der Möglichkeit der Herstellung neuer Teileklassen durch die Kombination verschiedener Verfahren. Mit diesen Arbeiten soll die Verarbeitung der o.g. Werkstoffe effizienter hinsichtlich des Materialverbrauchs sowie des notwendigen Energieeinsatzes gestaltet werden. Im Beitrag werden erste Ergebnisse aus dem Verbundprojekt präsentiert, die sich insbesondere auf die Schaffung von Grundlagen für eine effiziente Verarbeitung der Werkstoffe beziehen.