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2010
Conference Paper
Title
Entwicklung eines gerechten MMS Konzepts für Fahrerassistenzsysteme für motorisierte Krafträder
Abstract
Seit mehr als einem Jahrzehnt wird viel Forschungs- und Entwicklungsaufwand in die Entwicklung von sensorbasierten PKW Fahrerassistenzsystemen investiert. So fördert beispielsweise die Europäische Kommission die PKW Sicherheit durch Projekte zur Untersuchungen und Entwicklung von ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) und IVIS (Intelligent Vehicle Information Systems) inklusive zugehöriger Mensch Maschine Schnittstellen (MMS). Für Motorräder hinkt diese Forschung jedoch dem eigentlichen Stand der Technik hinterher, obwohl schon lange durch Unfallstatistiken und Unfallforschung die Notwendigkeit oder vielmehr die Dringlichkeit zur Implementierung weiterer Sicherheitssysteme aufgezeigt wird. Im Zuge des 7.Rahmenprogramms der Europäischen Kommission wird nun das EU Projekt SAFERIDER [14] (Fortgeschrittene Telematik für die Erhöhung der Sicherheit und des Komforts von Motorradfahrern) gefördert. Ziel dieses Projektes ist es die Implementierung innovativer, aus dem PKW Bereich abgeleiteter ARAS (Advanced Rider Assistance Systems) und OBIS (On-Board Information Systems) zu erforschen. Im Verlauf dieses 2008 gestarteten Projektes wurden bereits 9 ARAS und OBIS für Motorräder angepasst und neuartige visuelle, akustische und haptische Elemente für eine innovative MMS entwickelt. Die SAFERIDER Assistenzsysteme sind sogenannte informierende und warnende Systeme, die ihre Wirkung allein durch die Unterstützung des richtigen Fahrerverhaltens entfalten. In diesem Beitrag steht die nutzergerechte Gestaltung der MMS im Mittelpunkt. Hierzu wurde das Vorgehensmodell gemäß der DIN EN ISO 13407 "Benutzer-orientierte Gestaltung interaktiver Systeme" gewählt. Bestehend aus: Analyse des Nutzungskontextes, Analyse der (Benutzer-) Anforderungen, Design, und Evaluation. Durch ein iteratives Vorgehen mit mehreren bereits eingeplanten Loops dieser Methode wird eine kontinuierliche Überprüfung der getroffenen Annahmen und darauf basierenden Entwicklungen ermöglicht. Diese Methode eines iterativen Entwicklungsprozesses stellt sicher, dass bei der Entwicklung sowohl der Nutzungskontext als auch die besonderen Benutzeranforderungen nicht nur berücksichtigt werden, sondern in den Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses rücken. Jeder Entwicklungsschritt wird dabei frühzeitig möglichst realitätsnah umgesetzt und mit Experten und Laien diskutiert und nah am Nutzungskontext getestet. Dadurch ist es möglich die Bedürfnisse und Wünsche von Motorradfahrern zu berücksichtigen und eine benutzerorientierte Gestaltung zu erreichen.