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2010
Conference Paper
Titel
Schweißen und Prüfen statt Verschrotten. Zerstörungsfreie sicherheitstechnische Bewertung der Reparatur eines 100 Tonnen schweren Schiffspropellers
Abstract
Ein Schaden am Propeller kann zu einer erheblichen Einschränkung oder gar zum vollständigen Verlust der Manövrierfähigkeit eines Schiffes führen. Solche Schäden entstehen durch direkte äußere Einwirkungen wie Grundberührung, resultieren aber auch aus Produktions- und Reparaturfehlern. Werden Fehlstellen oder Risse mit ZfP-Verfahren rechtzeitig entdeckt, können Maßnahmen ergriffen und größere Schäden vermieden werden. Darüber hinaus ermöglicht eine zerstörungsfreie Bewertung die sichere Durchführung von Reparaturen, die bisher sicherheitstechnisch nicht vertretbar waren und erspart dem Schiffseigner eine Neubeschaffung und zusätzliche Dockung. Dies stellt insbesondere bei Festpropellern, die nur als gesamtes Bauteil ausgetauscht werden können, einen erheblichen Vorteil dar. Am Beispiel der Reparatur zweier abgebrochener Flügel eines 100 Tonnen schweren Festpropellers illustrieren wir in diesem Beitrag diese erstmalig durch den Germanischen Lloyd für die hoch belastete Zone A genehmigte Verfahrensweise: 1. Festlegung der tolerierbaren Fehlergröße auf der Basis der Belastungsszenarien und hydrodynamischen Berechnungen für das 300 Meter-6500 TEU-Containerschiff durch den GL; 2. Anschweißen neuer, speziell gefertigter Flügelspitzen durch Wärtsilä Propulsion Netherlands; 3. Ultraschallprüfung der Reparaturschweißnähte unter Verwendung von SAFT++. Werden unzulässige Fehlstellen detektiert, erfolgt eine weitere, partielle Schweißreparatur und eine erneute Ultraschalluntersuchung. Das im Bearbeitungszentrum von WPNL Repair aktuell eingesetzte LAN-unterstützte Prüfsystem USIS wird in einem begleitenden Postervortrag vorgestellt.