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2009
Conference Paper
Titel
Desintegrationsverfahren - Aufwand und Nutzen für die Biogaserzeugung
Abstract
Desintegrationsverfahren können in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen leisten. Eigene Untersuchungen zeigen, dass eine mechanische Zerkleinerung besonders von Stroh eine deutliche Verbesserung des anaeroben Abbaus bedingt. Für die technische Zerkleinerung von nachwachsenden Rohstoffen zeigte sich besonders die getestete Extrudertechnologie als effektiv und betriebsstabil. Die Anwendung von Leistungsultraschall im Biogassektor wird gegenwärtig als noch nicht praxisreif eingeschätzt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass getestete Enzympräparate nach gegenwärtigem Kenntnisstand im Vergärungsprozess nur sehr geringe Effekte hervorrufen. Thermischen Desintegrationsverfahren wird aufgrund verschiedener Vorteile ein signifikantes Zukunftspotenzial bei Nachweis der Wirtschaftlichkeit zugeordnet, während der Einsatz von Chemikalien wegen der Umweltbelastung und der aufgeführten Nachteile kritisch bewertet wird. Zukünftige Forschungsaktivitäten sollten sich auf eine Substratangepasste Effektivierung und energetische Optimierung vorhandener Zerkleinerungstechnologien, auf die Untersuchung alternativer Einsatzbedingungen für Leistungsultraschall, auf den Nachweis von zusätzlichen Effekten der mechanischen oder enzymatischen Desintegration auf großtechnischen Biogasanlagen (quantitative Erfassung der Änderung von Viskosität, notwendige Rührenergie und Schwimmschichtbildung), auf die Ermittlung der optimalen Einsatzstelle von Enzympräparaten (pH-Optimum), auf den Nachweis der Enzymaktivität unter realen Milieubedingungen, auf die Minimierung des Aufwandes zur thermischen Desintegration sowie auf die Optimierung biologischer Hydrolysestufen zur Ausnutzung der Desintegrationspotenziale der anlageneigenen Biozönose (Beachtung von spezifischer Oberfläche, Milieubedingungen sowie Produkthemmung) konzentrieren.
Konferenz