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2008
Conference Paper
Titel
Kombinierte Darstellung von MR-Koronarangiographie, MR-Perfusion und Delayed Enhancement bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung: Erste Erfahrungen
Abstract
Ziele: Die MRT erhält einen zunehmenden Stellenwert in der Diagnostik koronarer Herzerkrankungen (KHK). Insbesondere die Vitalitätdiagnostik mittels Delayed Enhancement (DE) und die myokardiale Perfusion unter Adenosinbelastung sind akzeptierte Verfahren. Perfusionsdefekte und Infarktareale lassen sich jedoch nur eingeschränkt der jeweiligen Koronararterie zuordnen. Da zunehmend die direkte Darstellung der Koronararterien im MRT möglich wird war das Ziel dieser Studie der erste klinische Einsatz einer neuen, softwaregestützen Auswertung und integrierten Darstellung von Koronaranatomie, Perfusion und Vitalität. Methode: Es wurden 7 Datensätze von Patienten mit gesicherter KHK (1,5T Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen) nachbearbeitet. Die Daten beinhalteten Perfusion (saturation recovery turboFlash 2D Sequenz unter Adenosin-Belastung und Ruhe), MR-Koronarangiographie (atem- und EKG-getriggerte T2 präparierte SSFP Ganzherz-Sequenz) und DE (inversion recovery turboFlash 2D Sequenz). Die Hauptäste der Koronararterien (RCA, RIVA und LCX) wurden semiautomatisch mit einem erweiterten Regionenwachstumsalgorithmus segmentiert. Aus den Perfusionsdaten wurde die myokardiale Flussreserve semiquantitativ segmentbasiert dargestellt, die DE Aufnahmen wurden anhand einer erweiterten Histogrammanalyse automatisiert auf Narben untersucht. Zur kombinierten Betrachtung wurde nach Registrierung der Daten der Koronarbaum in einem 3D Rendering gemeinsam mit dem linken Ventrikel (Perfusionsparameter bzw. segmentierte Narbenareale) dargestellt. Ergebnis: Die beschriebenen Algorithmen konnten auf alle Datensätze angewendet werden. Perfusionsparameter konnten in 6/7 Datensätzen dargestellt werden, Infarktareale wurden in allen Datensätzen erkannt. Die interaktive Segmentierung des proximalen Koronarbaumes erforderte in allen Fällen ein interaktives Vorgehen und war bis auf 4 artefaktbehaftete oder mit Stent versorgte Hauptäste erfolgreich. Die kombinierte Darstellung ermöglichte bei 6/7 Patienten die Darstellung der topographischen Beziehung von Narbe, Perfusionsdefekt und Koronararterien. Schlussfolgerung: Trotz Limitationen in der Segmentierung der Koronararterien zeigte die integrierte Darstellung von Koronaranatomie und Perfusion sowie Vitalität ein hohes Potential und ermöglicht die kombinierte Analyse von funktionellen und anatomischen Informationen. Damit können Perfusionsdefekte und Infarktareale dem jeweiligen Gefäßterritorium zugeordnet werden, was insbesondere bei mehreren Läsionen die Therapieplanung erleichtert.