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2008
Conference Paper
Titel
Pufferung der Raumluftfeuchte durch Innenoberflächenmaterialien
Abstract
Die Temperatur- und Feuchteverhältnisse in Innenräumen beeinflussen maßgeblich das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der im Raum befindlichen Personen. Nicht zuletzt diese Erkenntnis hat dazu beigetragen, dass die Ansprüche an ein behagliches Innenraumklima weltweit steigen, und in der Folge z.B. auch Klimatisierung in mäßig warmen mitteleuropäischen Ländern zur Folge hat. Um die ebenfalls deutlich gestiegenen Energiekosten wenigstens einigermaßen zu kompensieren, werden Gebäude noch besser gedämmt und mit einer immer dichteren Hülle versehen. Letzteres ist mit dem Ziel einer Reduzierung des aus energetischer Sicht unerwünschten Infiltrationsluftwechsels verbunden, führt aber auch dazu, dass Feuchte aus den Innenräumen ggf. nicht ausreichend abgeführt und Probleme wie Kondensat oder Schimmelpilzbildung auftreten können. Während mechanische Lüftungsanlagen normalerweise kontinuierlich Frischluft zuführen, ist dies bei der manuellen Fensterlüftung meist nicht gegeben. Damit sind in Wohnungen, die keine RLT-Anlagen besitzen, sowohl die Feuchteproduktion als auch die Feuchteabfuhr durch Lüften starken tageszeitlichen Schwankungen unterworfen, die zudem auch noch zeitversetzt auftreten können (z.B. abends duschen, morgens lüften). Unter diesen Bedingungen kann nur durch eine entsprechende Feuchtepufferung der Innenbauteile oder Einrichtungsgegenstände ein gleichmäßiges Raumklima erreicht werden. Das Feuchtepufferungsverhalten von Baustoffen ist seit über 40 Jahren ein immer wiederkehrendes Thema in der Bauphysik. Während früher jedoch experimentelle Untersuchungen vorherrschten wird neuerdings versucht, diese Thematik auch durch hygrothermische Simulationen in den Griff zu bekommen. Dieser Beitrag geht zunächst auf die Grundlagen der Feuchtepufferung und dann auf neuere experimentelle Untersuchungen ein, die gleichzeitig zur Validierung des hygrothermischen Raumklimasimulationsmodells WUFI Plus dienten.