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2009
Conference Paper
Titel
SchadstoffScout - Automatisches Identifizieren von schadstoffhaltigen Bauteilen durch automatisches Analysieren der Zeichnungen mit Optical Character Recognition (OCR) und Klassifizieren mit Hilfe von Support Vector Machines
Abstract
In den letzten Jahren haben die gesetzlichen Beschränkungen von Schadstoffen weiter zugenommen. Die Unternehmen dürfen aufgrund dieser Gesetze etliche Substanzen nur noch eingeschränkt nutzen. Beispielsweise gilt seit 2006 in mechanischen Komponenten von Elektro- und Elektronikgeräten ein Grenzwert für den Bleigehalt in Aluminiumlegierungen von 0,35 Gewichtsprozent. Betroffen sind hierbei auch Produkte oder Bauteile, die bereits entwickelt wurden. Komponenten, die schon seit Jahrzehnten eingesetzt wurden, sind somit gegebenenfalls neu zu konstruieren. Das Unternehmen benötigt aus diesem Grund zunächst die Werkstoffinformationen aller Bauteile, um die schadstoffhaltigen Bauteile zu identifizieren. Bei der Identifikation sind hierzu die vorhandenen Daten und Dokumente zu analysieren. Während die neueren CAx-Systeme die notwendigen Werkstoffinformationen leicht identifizierbar beinhalten, werden die alten Zeichnungsteile höchstens als TIFF- oder PDF-Datei abgelegt. Die Information über den Werkstoff kann aus diesen alten Zeichnungen nicht leicht ausgelesen werden. Die Zeichnungen müssen hier geöffnet und der Werkstoff muss manuell auf die Schadstoffkonformität überprüft werden. Dieser Prozess kostet enorme Ressourcen und stellt die Unternehmen dadurch vor erhebliche Probleme. Aus diesem Grund wurde der gesamte Prozess mit neuesten IT-technischen Methoden automatisiert. Die Zeichnungen werden automatisch eingelesen, die Schrift durch Optical Character Recognition (OCR) erkannt. Anschließend werden alle zur Verfügung stehenden Informationen der Bauteile (Text aus Zeichnungen, Warengruppen, Materialkurztext,...) aufbereitet. Die Trennung einiger Bauteile in zwei kleine Beispielmengen (schadstoffhaltig/schadstofffrei) ermöglicht die Berechnung einer Trennebene innerhalb des mehrdimensionalen Raums der Ausprägungen (Support Vector Machines). Weitere Dokumente werden somit aufgrund ihrer Ausprägung auf einer Seite der Trennebene platziert und können dadurch zugeordnet werden. Dadurch, dass der Prozess automatisch erfolgt, kann von einer manuellen Durchsicht aller Bauteile abgesehen werden. Bei Unternehmen mit mehreren tausend Teilen spart dies erhebliche Ressourcen. Das Einhalten der Schadstoffrestriktionen ist zwingend erforderlich, wenn die Unternehmen weiterhin Produkte auf den Markt bringen wollen. Der SchadstoffScout ermöglicht es, diesen Anforderungen mit minimalen Ressourcen gerecht zu werden.