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1996
Conference Paper
Titel
Multi-Level-Simulation beim Entwurf eines ASTRA Digital Empfängers
Abstract
Systeme der Nachrichtentechnik zeichnen sich häufig durch Komplexität und Vielfalt ihrer Subsysteme aus. Analoge und digitale Signalverarbeitung, Filterfunktionen im NF- und HF-Bereich sowie Kodier- und Dekodierverfahren zur Erhöhung der Übertragungsqualität charakterisieren beispielhaft die Anforderungen an den Entwurf. Der Rechnereinsatz beim Entwurf derartiger Systeme erfordert leistungsfähige Simulationsverfahren und flexible Modellierungsansätze. Für die Entwurfsunterstützung auf Systemebene haben sich Simulatoren wie COSSAP (Synopsys, vormals Cadis), SPW (Cadence, vormals Comdisco) und DSP Station (Mentor Graphics) bewährt. Sie verfügen über problemangepaßte Modellbibliotheken, die teilweise auch in VHDL-Form vorliegen und damit die Synthese digitaler Schaltungen vorbereiten. Geht man zum Schaltungsentwurf über, stehen diverse Digital- und Analogsimulatoren, auch Mixed-Signal-Simulatoren, zur Verfügung. Allerdings wird der Übergang vom System- zum Schaltungsentwurf noch nicht optimal unterstützt. Ebenso wie beim Entwurf anderer komplexer Systeme bewährt sich hier die Multi-Level-Simulation, bei der jedes Teilsystem mit dem erforderlichen Genauigkeitsgrad modelliert und das Zusammenwirken der Teilsysteme mit gekoppelten Simulationsalgorithmen berechnet wird. Die Leistungsfähigkeit des Konzepts wurde bei der Entwicklung eines Satellitenrundfunkempfängers erprobt. Er realisiert das ASTRA Digital Radio-Verfahren (ADR). Im Übertragungskonzept sind Quellkodierung nach MPEG-Standard, Kanalkodierung mit Faltungscode, Viterbidekodierung sowie QPSK- und Frequenzmodulation enthalten. Die zweistufige Modulation stellt dabei besondere Anforderungen an die Systemsimulation. Die unterschiedlichen Frequenzbereiche führen dazu, daß das System als Multi-Rate-System modelliert werden muß.