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1999
Book
Title
Chancen und Risiken der lokalen Agenda 21 für die kommunale Demokratie
Abstract
Die Agenda 21, die bereits 1992 in Rio de Janerio als zentrales Dokument der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) verabschiedet wurde, wird sieben Jahre später weltweit in vielen Kommunen umgesetzt. Eine lokale Agenda 21 erfordert eine starken Einbindung und Mitwirkung der BürgerInnen und das in einer Zeit, in der vielerorts nicht nur über die ökologische Lustlosigkeit, sondern auch über die "Politikverdrossenheit" der BürgerInnen geklagt wird. Ist der politisch-kulturelle Boden in Deutschland geeignet, um einen neuen Politikstil der Partizipation und aktiven Mitgestaltung zu entwickeln? Durch welche Spannungsverhältnisse sind die Rahmenbedingungen für einzelne kommunale Akteure (BürgerInnen, Verwaltungen, politisches System) geprägt? In der Arbeit wird der Nachhaltigkeitsdiskurs in Zusammenhang mit Diskussionen und Entwicklungen in der politischen Praxis und verschiedenen wissenschaftlichen Konzepten betrachtet. So werden die Diskussionen um Zivilgesellschaft, Kommunitarismus und direktdemokratische Instrumente aufgegriffen und der Wettbewerb der "Bürgerorientierten Kommune" anhand der nominierten Stadt Bremen näher betrachtet. Im Mittelpunkt steht die Frage der Mitgestaltungsmöglichkeiten und -fähigkeiten der BürgerInnen, die für die Gestaltung einer zukunftsfähigen kommunalen Demokratie von entscheidender Bedeutung sind. Es wird die Hypothese formuliert, daß die Agenda 21 als politisches Aktionsprogramm nicht nur hilft, die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig zu sichern, sondern im Ausbalancieren ökologischer, ökonomischer und sozialer Bedürfnisse auch die örtliche Demokratie revitalisieren und zukunftsfähig gestalten kann. Zwingend notwendig sind dafür veränderte institutionelle Strukturen, die es ermöglichen, daß sich die Partizipationsprozesse im Rahmen einer lokalen Agenda 21 zu einem neuen Politikstil entwickeln, der multilokal einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsgestaltung unseres Planenten leisten kann.
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The Agenda 21 which has already been passed on the UN-Conference for environment and development (UNCED) in Rio de Janerio in 1992, is now - seven years later - put into practice by many local authorities worldwide. A local agenda 21 requires a cooperation of the citiziens. And this at a time in that one not only complains about the ecological listlessness but also about the political sullenness of the citiziens. Is the political and cultural basis in Germany suitable of developing a new political style of participation and active cooperation? Which are the strained relations within the general framework for local actors (citizens, administration, political system)? In this work the discussion about sustainability is considered in regard to discussions and processes in political practice and in different scientific concepts. Thus, the discussions about the civil society, about communitarism, and about direct democratic instruments will be picked up. Furthermore, the competition of the "Bürgerorientierte Kommune" is investigated by the example of the nominated city of Bremen. In the focus of attention is the question how citiziens can take part in the political practice to build up a common future, which is most important for the formation of a sustainable communal democracy. The hypotheses will formulated that the Agenda 21 as a political program does not only secure the natural bases of life in a long term. It is also very important in revitalizing local democracy by equilibrating ecological, economical, and social requirements. Modified institutional structures are required for this, in order to allow the participation processes within the framework of the Agenda 21 to become a new style in politics, which would be an important multi-local contribution for the sustainable development of our planet.